Gruppenpsychotherapie
In der Einzeltherapie wird deutlich, dass sich die Anliegen der Patienten sehr ähneln. Meist spielt die Erklärung und Bewältigung von Beschwerden, Umgang mit Stress, Verbesserung der Selbstkontrolle und der Selbsteffizienz, Selbstwertdefizite, Biografische Themen, Mangelnde Selbstbehauptung, Probleme bei der Kontakt- und Beziehungsgestaltung, Schwierigkeiten mit öffentlicher Beachtung, Unterstützung bei Entscheidungsproblemen und die Entwicklung von Sinn- und Zukunftsperspektiven eine Rolle. Da liegt es nahe Patienten gemeinsam zu behandeln, um schneller Mehreren in der Bewältigung ihrer Probleme helfen zu können.
Die verhaltenstherapeutische Gruppenpsychotherapie ist eine effektive Behandlungsmethode für eine Vielzahl von psychischen Problemen, darunter Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen und Persönlichkeitsstörungen. Viele Studien konnten zeigen, dass die Gruppentherapie der Einzeltherapie in nichts nachsteht und genau so gute Erfolge erzielt werden können. Dabei macht sich die Gruppentherapie einige Wirkfaktoren zu nutze, die in einer Einzeltherapie nicht vorhanden sind, so wie ein Gefühl der Zugehörigkeit, das Lernen sich zu öffnen, Feedback zu geben und anzunehmen, sowie neue Denk- und Verhaltensweisen zu entwickeln. Durch den Austausch mit anderen Betroffenen können sie von deren Erfahrungen profitieren und neue Lösungsansätze für ihre eigenen Probleme finden. Zudem können sie durch Rollenspiele und das Modellverhalten der anderen Gruppenmitglieder neue Verhaltensweisen erlernen und in schwierigen Situationen im Alltag anwenden. In der Praxis bieten wir unterschiedliche Gruppen an.

Gruppenangebote in unserer Praxis
Verhaltenstherapeutische Grundlagen
Diese vier Sitzungen dienen vor allem dazu erste Inhalte der verhaltenstherapeutischen Psychotherapie zu vermitteln. Dabei spielt es keine Rolle, ob im Anschluss eine Einzel-oder Gruppentherapie steht. Inhalte sind welche Faktoren zur Entstehung einer psychischen Erkrankung beitragen und damit Ansatzpunkte für Veränderungen sein können, wie Verhalten, Gedanken, Gefühle und körperliche Reaktionen zusammenhängen und was Sie mit diesem Wissen tun können, was Achtsamkeit bedeutet und wie man sie für sich nutzen kann, wie kleine Verhaltens- und Körperübungen ihre Stimmung positiv beeinflussen können, wie Sie ihre Zeit und ihre Energie besser einteilen und für sich nutzen können und wie Sie sich realistische und hilfreiche Ziele setzen können.
Außerdem bekommen sie eine Idee, wie Gruppentherapie wirkt, was oft die Hemmschwelle reduziert, auch die weiterführende Therapie im Gruppensetting stattfinden zu lassen.
Training sozialer Kompetenzen
In unserer Praxis orientieren wir und an dem Training sozialer Kompetenzen nach Gunia. Dieses konzentriert sich speziell auf die Verbesserung der sozialen Fähigkeiten und Interaktionsmuster der Teilnehmer. In diesem Training lernen die Teilnehmer, unter anderem wie sie effektiver kommunizieren, Konflikte lösen, Gefühle und Bedürfnisse erkennen, Empathie zeigen, Beziehungen aufbauen können und ihren Selbstwert stabilisieren. Dabei handelt es sich mehr um ein manualisiertes Vorgehen, wo die Themen zuvor festgelegt werden, die in der Gruppe nacheinander besprochen werden sollen.
Themenoffene Gruppentherapie
In der themenoffenen Gruppenpsychotherapie arbeiten die Teilnehmer gemeinsam an ihren individuellen Zielen und Herausforderungen. In jeder Sitzung werden ein bis zwei individuelle Anliegen oder Probleme thematisiert und es findet sozusagen Einzeltherapie unter Einbeziehung der Gruppenteilnehmer statt. Der Therapeut leitet die Sitzungen und bietet Anleitung sowie Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen. Durch den Austausch mit anderen Teilnehmern können die Patienten neue Perspektiven gewinnen, sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.
Die Teilnehmer lernen, ihre Gedanken und Gefühle zu reflektieren, negative Muster zu erkennen und durch positive Verhaltensweisen zu ersetzen. Durch gezielte Übungen und Aufgaben werden neue Verhaltensweisen eingeübt und gefestigt.
Darüber hinaus bietet die Gruppendynamik eine wertvolle Unterstützung für die Teilnehmer. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann dazu beitragen, das Selbstbewusstsein zu stärken, soziale Fähigkeiten zu verbessern und ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen.
Psychoedukation ADHS
Ziel dieser Gruppe ist es die wichtigsten Grundlagen zum Thema ADHS zu vermitteln. Es sollen Fragen beantworten werden wie: Wo zeigen sich Auswirkungen von ADHS im Alltag? Was sind Stärken und Schwächen von Menschen mit ADHS? Wie kann eine mögliche medikamentöse Therapie erfolgen und was sind die Unterschiede der einzelnen Präparate? Wie sieht eine Psychotherapie bei ADHS aus? Was sind die möglichen Themen und der Ablauf? Diese Gruppe erfolgt in 4 Sitzungen und kann auch parallel zu einer bestehenden Therapie im Rahmen der Gruppenpsychotherapeutischen Grundversorgung besucht werden.
ADHS-Psychotherapiegruppe
Thematisch wird in den Sitzungen folgende Themen behandelt: Selbstorganisation, Zeitmanagement und Planung, Priorisierung, Handlungssteuerung, Prokrastination verstehen und überwinden, Umgang mit Impulsivität, Emotionsregulation, Soziale Kompetenz und Kommunikation bei ADHS, Umgang mit Stress und Reizüberflutung, Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz, Selbstwert und innere Kritiker bei ADHS, Trauerarbeit bezüglich verpasste Situationen.
Die Patienten werden im Vergleich zu der Psychoedukationsgruppe mehr eingeladen, sich zu reflektieren und gerne auch mehr in der Gruppe zu öffnen. Diese Themen erfolgen in 12 Sitzungen.
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